Die Ringerjungend des ASV Bellenberg ist nun seit gut zwei Jahren wieder aktiv und hat sich prächtig entwickelt. Seither konnten schon sehr viele Erfolge und Titel bei Meisterschaften und Turnieren errungen werden. Lange Zeit war „Leni“ das einzige Mädchen der Truppe. Nun hat sie bei den internationalen Württembergischen Meisterschaften einen hervorragenden vierten Platz unter 14 Top Ringerinnen erkämpft. Grund genug, um mal den Ringsport aus Sicht eines Mädchens zu beleuchten. Hier das Interview mit Leni:
Hallo Leni,
Frage: Du bist nun 11 Jahre alt und seit 2 Jahren mit großer Leidenschaft Ringerin beim ASV Bellenberg, wie bist du auf diesen Sport gekommen?
Antwort: Wir sind neu hergezogen und ich habe es mal ausprobiert
Frage: Was ist denn das Faszinierende, was dir an diesem Sport so besonders gefällt?
Antwort: Es ist nicht so gewöhnlich, macht Spaß und man kann einfach mal Sachen machen, die man sonst nicht darf
Frage: Viele denken, dass Ringen eine grobe Sportart ist, bei der die Verletzungsgefahr sehr hoch ist. Also, eigentlich doch nichts für Mädchen, oder? Was sagst Du zu dieser Meinung und wie oft gab es bei Euch im Training oder bei den Wettkämpfen schon Verletzungen?
Antwort: Hin und wieder, vor allem bei Wettkämpfen, gibt es schon mal einen blauen Fleck, oder es tut was ein bisschen weh. Aber es macht so viel Spaß, dass mir die negativen Seiten nichts mehr ausmachen. Außerdem verletzt sich selten jemand mit einer für längere Zeit bleibenden Verletzung.
Frage: Du warst lange Zeit das einzige Mädchen bei Euch im Training, nun hat sich ja endlich eine zweite Kämpferin gefunden. Warum glaubst du ist es so, dass nur sehr wenige Mädchen zu dieser Sportart finden?
Antwort: Ich denke es ist so, weil viele Mädchen Angst haben, Jungs könnten viel stärker sein und dass sie es nicht schaffen könnten, bei den Jungs mitzuhalten.
Frage: Du musst im Training und auf den Wettkämpfen ja hauptsächlich mit Jungs ringen, fühlt sich das für Dich komisch an und hast Du das Gefühl, dass Jungs viel stärker sind?
Antwort: Ich habe mich daran gewöhnt mit Jungs zu ringen, es ist ganz normal. Aber je älter man wird, desto größer sind die Unterschiede zwischen Jungs und Mädchen. Jungs sind teilweise schon stärker.
Frage: Ringen ist ja eine sehr komplexe Sportart. Es wird Kraft, Technik, Schnelligkeit, Taktik, Konzentration, Beweglichkeit, Ausdauer, Selbstvertrauen und vieles mehr benötigt. Was denkst du ist das Wichtigste um in dieser Sportart erfolgreich zu sein und was sind Deine eigenen Stärken?
Antwort: Das Wichtigste ist einfach, dass man will, sich keine Gedanken macht, wie schlecht man ist und dass die Anderen viel stärker sein könnten und vor allem auch mutig ist.
Mein großer Vorteil ist es, dass ich meistens leichter bin als andere in meinem Alter und so meistens eher mit jüngeren Kindern ringe.“
Frage: Du hast bei den offenen Württembergischen Meisterschaften der Mädchen dieses Jahr mit drei Siegen einen hervorragenden vierten Platz erkämpft, obwohl dort sehr starke Konkurrenz aus Frankreich, der Schweiz und aus allen Landesteilen Deutschlands am Start waren. Wie fühlt sich dieser Erfolg an und was hast du dir noch vorgenommen?
Antwort: Es ist wirklich toll für mich, bei so vielen Teilnehmerinnen einen so guten Platz erkämpft zu haben und ich würde gern noch weitere Siege feiern. Wenn ich etwas älter bin, würde ich sehr gerne mal bei größeren Turnieren wie den deutschen Meisterschaften oder irgendwann sogar Olympia mitmachen.
Frage: Was schätzt Du besonders an Deinen Trainern?
Antwort: Besonders an meinen Trainern schätze ich, dass sie mich immer anspornen, auch wenn ich schon müde bin. Sonst würde ich nicht viel besser werden. Toll finde ich auch, dass sie uns manchmal Aktionen wie zum Beispiel Pizzaessen für die ganze Mannschaft ermöglichen.
Frage an die Trainer von Leni:
Was zeichnet Leni so besonders im Ringsport aus?
Antwort: Leni ist unheimlich trainingsfleißig, mutig und eine richtige Kämpferin. Sie geht immer positiv in ihre Wettkämpfe, hakt Niederlagen relativ schnell ab und ist bis zum nächsten Kampf immer wieder voll motiviert.